Die Oberfläche einer Pfeife kann auf ganz verschiedene Art und Weisen vollendet werden. Grundsätzlich lässt sich die Beschaffenheit der Pfeife in 3 grundlegende Finishes unterteilen:
Rustizierung:
Bei der Rustizierung wird das Holz grob bearbeitet. Als Werkzeuge eignen sich Dremel, Raspeln, Feilen, Nägel und mehr. Dadurch wird der Pfeife eine individuelle Oprik gegeben. Entweder gleichmäßig rustiziert beispielsweise mit Kerben, Rillen und Furchen oder gezielt zur Verzierung mit Ornamenten. Das Rustizieren wird oft eingesetzt wenn das Holz zwar eine hervorragende Qualität hat, allerdings duch Schmutzeinschlüsse, Risse oder Fehlstellen optisch weniger anprechend ist. An diesen Stellen wird das Holz rustiziert und der optische Makel verschwindet. Die restliche schöne Maserung bleibt erhalten.
Sandstrahlung:
Das Sandstrahlen erfolgt vor dem Beizen. Der feine Sand strahlt dabei die weichen Teile des Holzes aus, während die härteren Teile weniger abgetragen werden. Daher sieht man nach der Behandlung immer noch die Maserung der Pfeife. Auch fehlerhafte Stellen bleiben hierbei sichtbar, fallen jedoch nicht mehr auf. Mittels verschiedenen Korngrößen und Strahlstärken können die unterschiedlichsten Endergebnisse erzielt werden.
In manchen Fällen wird auch Rustizierung mit anschließendem Sandstrahlen kombiniert. Beides führt zur Vergrößerung der Oberfläche, welche die Wärme dann besser nach Außen abgeben kann und so ein kühles Rauchen unterstützt. Zudem sind diese Pfeife unempfindlicher gegenüber Stößen beispielsweise durch herunterfallen.
Glatt:
Hier wird bzw. bleibt die Oberfläche glatt geschliffen. Meist wird sie noch weiterbehandelt, da man in dem hellen Holz des Bruyere wenig von der Struktur und Maserung des Holzes sieht. Dies kann beispielsweise durch die Anwendung von Öl erfolgen. Eine ungebeizte, nur geölte Pfeife ist in der Regel frei von fehlerhaften Holzstellen, da jede Korrektur sofort unschön sichtbar werden würde. Meistens erfolgt eine Beizung, um der Pfeife eine Farbe zu geben. Schmutzeinschlüsse und oberflächliche Risse werden mit Holzkitt begradigt. Um die Kittstellen zu verdecken wird eine möglichst dunkle Beize genommen. Hell gebeizte Pfeifen sind in den meisten Fällen vollkommen kittfrei. Anschließend wird mit Lack, Carnaubawachs oder Polierpaste versiegelt.
Bei lackierten Pfeife ist es wichtig auf die Qualität zu achten. Bei der einfachsten Methode wird die Pfeife getaucht oder gepinselt. Der dichte Lack verschlechtert das Atmen der Pfeife und die Feuchtigkeit nach dem Rauchen bleibt im Holz. Dadurch kann die Pfeife zu sottern beginnt. Außerdem neigen schlecht lackierte Pfeifen dazu Blasen zu werfen, weil die Hitze nicht abgegeben werden kann. Bei Qualitätspfeifen hingegen wird eine atmungsaktive, feine Hochglanzschicht aufgesprüht. Die Pfeife raucht und verhält sich dann weiterhin optimal.
In der Vergangenheit wurden Pfeife auch mit verschiedensten Materialien überzogen. Vor einigen Jahrzehnten gab es viele in Leder eingenähte Pfeifen. Erst vor wenigen Jahren existierte sogar eine Serie von in Jeansstoff verhüllten Modellen.