Die verschiedensten Pfeifenformen haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Grundsätzlich richtet sich die Pfeifenform nach dem Kopf der Pfeife. Die Ur-Form der Pfeife ist die Billard. Als weiteres Merkmal bedient man sich der Form des Mundstückes, welches in 3 Kategorien eingeteilt wird:
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die gängisten Pfeifenformen.
Pfeifenformen mit gebogenem Mundstück
Pfeifen mit der Pfeifenform Tomato ähneln, wie der Name schon sagt, einer fleischigen Tomate. Der Kopf ist bauchig und voluminös. Die Wandung ist dick, die Form rund. Das Mundstück ist meist gebogen, da der Kopf relativ schwer ist und mit einem gebogen Mundstück besser zu halten ist.
Unter der Pfeifenform Bent versteckt sich nicht nur eine Form. Sie ist der Klassiker der gebogenen Pfeifen. Die Form weicht von Hersteller zu Hersteller geringfügig ab. Aber im Großen und Ganzen ist die Kopfform leicht bauchig, die Wandung mittel. Die Kopfhöhen liegen auch im mittleren Bereich. Sie liegt zudem gut in der Hand.
Die Calabash hat mit Sherlok Holmes Berühmtheit erlangt. Das Mundstück ist stark gebogen. Der Kopf ist zwar wuchtig, wirkt aber dennoch durch die Form eines Flaschenkürbisses nicht plump. Die Wandung ist sehr dick, die Kopfhöhe sehr hoch.
Die Pfeifenform Bent Classic unterscheidet sich nicht wesentlich der Bent oder auch der Billard. Sie liegt ausgewogen in der Hand, ist etwas schlanker als die Bent und dabei aber leicht bauchig in Gegensatz zu der Billard.
Namensgeber dieser Form ist natürlich das Ei. Die Kopfform dieser Pfeife ist leicht oval und verläuft nach oben hin schmaler. Dadurch wirkt diese Pfeifenform trotz ihrer Größe elegant. Sie eignet sich für lange Genussmomente.
Die Pfeifenform Bent Panel zeichnet sich durch den Facettenschliff am Pfeifenkopf aus. Er verleiht der Pfeife einen eckigen Look. Unterschiedliche Pfeifenformen dienen als Grundlage für eine Panel. Meist ist die Wandung durch den Schliff etwas dünner als bei den Grundformen.
Das Besondere der Pfeifenform Bent Pocket ist die ovale Bohrung und fasst trotz ihrer geringen Größe dadurch ein ordentliches Maß an Tabak. Das Mundstück lässt sich einklappen. Somit passt diese Pfeife bequem in eine Jackentasche. Nur für erfahrene Pfeifenraucher.
Pfeifenformen mit leicht gebogenem Mundstück
Der trompetenförmige Kopf der Albert ist am Holm leicht nach vorn geneigt. Somit ergibt sich eine schräg nach hinten verlaufende Bohrung. Sie ist eine der eleganteren Pfeifenformen.
Pfeifen dieser Form sind von einem abgeflachten Kopf und einem dicken, kräftigen Holm gekennzeichnet. Sie ähneln der Prince, sind aber dicker und somit größer. Sie liegt gut in der Hand und strahlt Autorität aus.
Diese Form der Pfeife hat große Ähnlichkeit mit der Brandy. Ihr Kopf ist jedoch nicht ganz so stark ausladend. Nach oben hin wird der Kopf schmaler. Die Kopfhöhe liegt im mittleren Bereich, die Wandung normal. Sie eignet sich gut für Anfänger.
Pfeifen, die als Belgique bezeichnet werden sind im Grunde genommen Pfeifen mit der Pfeifenform Cutty. Es fehlt bei der Belgique jedoch die Ferse. Sie ist elegant, das Mundstück leicht gebogen und im Vergleich recht lang und der Kopf ist nach vorn hin weggeneigt. In manchen Ländern wird sie nur als Cutty oder, wenn sie eine Ferse hat als pointed Cutty bezeichnet.
Pfeifen der Form Brandy verdanken ihren Namen in Anlehnung eines Cognacschwenkers. Die Wandung der Brandy ist dick, somit verträgt sie kräftige Raucher gut. Holm und Mundstück können ganz unterschiedlich ausfallen. Zumeist erinnert der Holm an den Fuß des Schwenkers.
Ein markantes Merkmal der Bulldog ist der kantige Holm der Pfeife. Der Kopf ist in Form zwei aufeinanderliegender Kegel mit abgeschnittener Spitze gefertigt. Die dickste Stelle des Kopfes zieren 2 horizontale Rillen. Der Holm in Form eines Brillanten geht in das ebenso kantige Mundstück über.
Die Classic gibt es mit den unterschiedlichsten Holmen und Mundstücken. Der leicht bauchige Kopf wird gern für unbehandelte Pfeifen verwendet. Der Übergang von Kopf zu Holm ist fließend, die Kopfhöhe etwas mehr als bei der Ball.
Diese Pfeifenform war im 16. und 17. Jh. gebräuchlich und wurde wieder neu belebt. Das Alleinstellungsmerkmal ist die kleine Ferse an der Unterseite des Kopfes. Die diente früher zum Schutz der empfindlichen Unterseite. Die Kopfform ist optisch an die Blüte einer Tulpe angelehnt.
Der Kopf der Diplomat gleicht optisch der Prince. Er ist rundlich und gedrungen, die Unterseite ist abgeflacht. Zum Unterschied der Prince ist die Diplomat größer und kräftiger. Die Wandung deutlich stärker.
Die Form der Dublin wie die der Albert elegant. Der Hauptunterschied ist der gerade nach oben verlaufende trichterförmige Kopf. Durch den ebenso trichterförmige Brennraum entsteht besonderer Effekt. Das Aroma sammelt sich beim Rauchen im unteren Teil des Brennraumes und eröffnet sich erst nach und nach.
Wie der Name dieser Pfeife schon sagt, gleicht ihre Form einem Ei. Der Kopf ist rund und verläuft nach oben hin schmaler. Im Brennraum lässt sich viel Tabak verstauen, daher ist diese Pfeifenform für die längeren Genussmomente gut geeignet.
Alle Pfeifen, die von individuellen Pfeifenmachern hergestellt wurden und eine sehr außergewöhnliche Form haben, werden als Freestyle bezeichnet. Die meisten weisen keinerlei Standardmerkmal auf. Der Kreativität des Pfeifenmachers sind keine Grenzen gesetzt. Somit ergeben sich die unüblichsten Formen.
Die Pot ist eine gedrungene Pfeifenform. Der kurze abgeflachte Kopf ist nach unten hin abgerundet, die Wandung recht dick. Die Bohrung ist etwas größer als üblich. In ihr entfalten sich die Aromen sehr gut.
Pfeifen mit der Form Rhodesian unterscheiden sich nicht wesentlich von der Bulldog. Im Gegensatz zur Bulldog weist die Rhodesian einen glatten Holm auf. Durch die Dickwandigkeit dieser Form ist sie gut für Anfänger geeignet.
Die Form der Zulu hat Ähnlichkeit mit einem Horn. Sie ist jedoch etwas schlanker als die typische Hornform. Kopf, Holm und Mundstück ergeben einen fließenden Übergang und bilden eine Einheit. Der Holm und das Mundstück sind oft oval. Sie gehört zu den selteneren und exotischeren Formen.
Pfeifenformen mit geradem Mundstück
Der Kopf der Apple sind vorn und an den Seiten abgerundet und erinnert an einen Apfel. Sie liegt daher gut in der Hand und ist durch die Dickwandigkeit gut für Anfänger geeignet. Der Holm der Apple ist gerade.
Die Billard ist eine klassische und sehr beliebte Form. Ihr Kopf sitzt gerade am Holm und verläuft im rechten Winkel nach oben. Der Kopf geht in den Holm über. Die Bohrung ist meist mittelgroß, wobei die Schafthöhe variieren kann.
Genaugenommen ist die Canadian eine Familie von Pfeifenformen. Dazu gehört ebenso die Lovat, Lamberman und Liverpool. Die Canadian hat den Kopf einer Billard. Ist aber meist dünnwandiger. Der Holm ist zweimal so lang, wie die Höhe des Mundstückes. Dadurch entsteht eine weicher und kühler Rauch.
Die Lovat gehört zur Canadian-Familie. Der Kopf entspricht einer Billard, die Holm ist doppelt so lang, wie die Höhe des Kopfes. Sie hat ein kurzes Sattel-Mundstück.
Der Kopf der Prince ist gestaucht und kugelförmig. Ähnlich der Apple weist die Prince eine Asymmetrie an Vorder- und Hinterkante des Kopfes auf. Der Holm ist kurz und rund. Sie ist somit eine der schmalsten und leichtesten Pfeifen.
Wie der Name verrät handelt es sich hierbei um eine Standpfeife. Sie wirkt durch ihre zylindrische Form elegant. Der Kopf ist unten abgeflacht, so dass sie bequem abgestellt werden kann. Sie ist bei pfeiferauchenden Pokerspielern sehr beliebt und verleiht ihr daher auch den Namen.